Weiche Gummimatten mit reduziertem Einstreubedarf in der Pferdebox
Ergebnisse der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Fachbereich Pferdewirtschaft
Untersuchung
Verglichen wurde die Bewirtschaftung von Pferdeboxen im praxisüblichen Wechselstreuverfahren (ca. 8-10 cm Späne) mit dem Einsatz von weichen Gummimatten mit reduzierter Einstreu (3 cm profilierter Gummi + ca. 1 cm Späne). Die Gummimatte bietet in diesem System Weichheit und Wärmedämmung, die Einstreu muss noch die anfallenden Flüssigkeiten binden.
Ergebnisse
Arbeitszeitbedarf für die Boxenpflege
Arbeitszeiteinsparung bis zu 28 % - Mehr Zeit fürs Pferd!
Einstreuersparnis auf Gummimatte:
2062 kg / Box und Jahr ohne Gummimatte
- 1440 kg / Box und Jahr mit Gummimatte
= 622 kg / Box und Jahr weniger
Kostenersparnis auf Gummimatte:
Kosten pro Jahr in EURO |
Wechselstreuverfahren |
Gummimatte |
Abschreibung Gummimatte (10 Jahre) |
– |
72 |
Zinssatz Gummimatte (5 %) |
– |
18 |
Arbeitskosten (15 €/Akh) |
645 |
484 |
Einstreumaterial (Späne: 7,5 €/20 kg) |
773 |
540 |
Summe | 1418 | 1114 |
- 304 EURO |
Kostenvorteil von ca. 300 € / Box und Jahr!
+ Weitere Vorteile wie z.B. bei Mistlagerung und Ausbringung, die nicht berücksichtigt wurden!
Stallluft & Hygiene
Das Verfahren Gummimatte mit reduzierter Einstreu war insgesamt trockener, so dass sich alle Ergebnisse schlüssig erklären lassen.
- Ammoniak-Konzentration: in beiden Systemen sehr niedrig (weit unter dem Grenzwert von 10 ppm)
- Feinstaub: beide Systeme mehr als 150-fach niedriger als der Schwellenwert von 4 mg/m³
- Keime (Enterobakterien, Hefen, Schimmelpilze): tendenziell geringere Belastung im Gummimatten-System
Quelle: Prof. Dr. B. Benz et al. (2013): Weniger Einstreu bei gleichem Komfort. In: Pferde Zucht & Haltung 1/2013, S. 66ff